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Asiatische Tigermücke – Der Kampf gegen die Asiatische Tigermücke im Dreiländereck






Das Swiss TPH überwacht im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in der Schweiz. Doch ihre Fähigkeit, sich rasch an eine neue Umgebung anzupassen, erfordert eine Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg.


Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist auf dem Vormarsch. Die Überträgerin von Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus-Erkrankungen hat in den letzten 20 Jahren die Mittelmeerregion verlassen und sich entlang der Hauptverkehrsachsen in Richtung Norden ausgebreitet. Jüngst ist sie am Oberrhein heimisch geworden. «Dass die Tigermücke auch hier in der Schweiz Chikungunya überträgt, ist nur eine Frage der Zeit, wenn nichts dagegen unternommen wird», sagt Pie Müller, Projektleiter am Swiss TPH. Zusammen mit Exper*tinnen aus dem Tessin überwacht das Swiss TPH die Verbreitung der Tigermücken im Auftrag des

BAFU. Dazu haben sie in der ganzen Schweiz entlang der Hauptverkehrsachsen Mückenfallen ausgelegt. Diese werden regelmässig kontrolliert und die Mückenpopulation bestimmt. «Die rasche Verbreitung der Tigermücken ist erstaunlich», sagt Müller. Als blinde Passagiere reisen die Mücken in den Autos und Lastwagen von Italien und dem Tessin in nördliche Gefilde. Anders als einheimische Mücken bevorzugen sie städtische Siedlungsgebiete. Obwohl die

Mücke ihren Ursprung in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen hat, sind ihre Eier so klimaresistent, dass sie in wärmeren Lagen auch Schweizer Wintermonate überdauern.



Koordination im Dreiländereck

Deshalb entschloss sich die Region Oberrhein zum gemeinsamen Kampf gegen die Mücken. Finanziert vom Förderprogramm «Interreg» riefen Expertenstellen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz das landesübergreifende Projekt «TIGER» ins Leben. Gemeinsam identifizieren sie Verbreitungswege der Mücken, unterhalten ein regionales Fallennetzwerk sowie diverse Meldestellen. Regelmässig werden Risiko-Analysen durchgeführt, um die Gefahr einer

raschen Ausbreitung der Tiere abzuschätzen. Die Bevölkerung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Mückenplage. Denn das genügsame Insekt nutzt auch mit Wasser gefüllte Blumentöpfe, Autoreifen oder jegliches Gartengerät als Brutstätten. Mit der Lancierung des Projekts «TIGER» steht auch eine Webseite zur Verfügung, die anschaulich erklärt, wie man der Verbreitung der Mücke vorbeugen kann (www.tiger-platform.eu).



Neubau in Allschwil eröffnet neue Forschungsmöglichkeiten

Der im BaseLink-Areal in Allschwil geplante Neubau wird ab 2021 auch die Forschungen über die Asiatische Tigermücke am Swiss TPH beflügeln. Bisher war es aus Sicherheitsgründen nicht möglich, invasive Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke am Institut zu halten. «In den geplanten Hochsicherheitslabors sind wir zukünftig in der Lage, die Mücken zu züchten und mit Viren zu infizieren», sagt Müller. Dies schafft die Voraussetzung, um die Übertragungsmechanismen von Krankheiten wie Chikungunya, Zika oder Dengue besser zu verstehen. Vorgesehen ist eine schweizweit einzigartige Laborinfrastruktur für die ento-

mologische Forschung: Räume, die speziell Versuchen mit Mückenschutzmitteln dienen, sowie ein Video-Raum, in dem sich das Verhalten der Tigermücken besser studieren lässt. «Durch den Neubau wird das Swiss TPH noch besser in der Lage sein, die Gesundheitsrisiken durch invasive

Stechmücken im Dreiländereck zu überwachen und zu bekämpfen», meint Pie Müller.

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